Dienstag, 29. Januar 2013

ROT küßt BLAU - oder - Warum es uns gibt.

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Diese Geschichte ist stark von der Überlieferung geprägt, wird nicht nur nacherzählt, sondern mit neuen Gedanken bereichert. 

Da gibt es ein mächtig energiegeladenes Geistwesen, das denkt und denkt, und denkt immer dasselbe. Langweilig! Es beschließt aus dem Fundus seiner Energie viele kleine Geistwesen zu machen, mit denen es Gedanken austauschen kann. Und augenblicklich ist das All voller Gedanken, die durcheinander schwirren, aber doch alle das Gleiche ausdrücken wie die des großen Geistwesens. Fast wird dem schwindlig vom durcheinander denken, aber da ortet es Widersprüchliches, sauber formuliert, konsequent durchdachte Entgegnungen. Unversehens ist das große Geistwesen – ich nenne es ab jetzt Gott – in einen kontroversen Disput mit seinem geistigen Geschöpf verstrickt. Der Dialog gefällt Gott, eben weil ihm nicht nur „heilig, heilig“ entgegenschallt. Er gewinnt den kleinen, widerspenstigen Geist lieb, und nennt ihn Luzifer. Und Gott gibt sich fast nur noch mit ihm ab, was den anderen missfällt. Sie rotten sich zusammen und jagen Luzifer durchs All. Die Jagd wird angeführt von Satan, der sie damit rechtfertigen will, daß er Luzifer anschuldigt, der wolle Gott gleich, ja gar selbst Gott sein. 
Gott ist enttäuscht von seinem Werk, will in den Streit nicht eingreifen, und
auch nichts zurücknehmen. Er denkt sich etwas Neues aus, und denkt an den
Menschen. Gott sieht nicht, hört nicht, spricht nicht, fühlt nicht, denkt nur.
Aber mit und durch den Menschen wird er das alles tun. Das Universum entsteht
aus unüberschaubaren Gesetzmäßigkeiten, unüberschaubaren Möglichkeiten, und eine
dieser Möglichkeiten ist der Mensch. Der Mensch, dessen Seele mit dem Geist
träumt und denkt, aber mit dem Körper sieht, hört, fühlt und schafft. Und Gott
hat den Körper befähigt, die Gedanken der Seele zu erkennen und auszusprechen,
im Gedächtnis zu bewahren, das gedachte und das gesprochene Wort
niederzuschreiben, und im Lesen wieder zu erkennen.
Ganz nebenbei hat Gott doch noch Luzifer geholfen, denn Gott sprach auch: "Es
werde Licht" und augenblicklich war das Universum erfüllt von unzähligen
winzigen "Luzis", die von einer Energiequelle angeregt das Auge des Menschen mit
wunderbaren Farben erfreuen. In der allgegenwärtigen Lichtmaterie können Satan
und seine Meute Luzifer nicht mehr finden. Ihre Wut richtet sich seitdem gegen
die Menschen, deretwegen Gott das Licht geschaffen hat. Der irdene Mensch ist
aber durch die Geistwesen nicht angreifbar, sodaß sie sich in einem irren Tanze
selbst auflösen. Nur wenn ein Mensch seine Seele freigibt, wird er in deren
Strudel mit hinein gezogen. 
Leben wir also unser Leben unbesorgt, und seien uns gewiß, daß Gott mit uns
lebt, mit uns leidet, mit uns liebt, und mit uns diese Welt weiter gestaltet.

Copyright by Walter Dierl - Perchtoldsdorf bei Wien

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